Bericht zur Flurwanderung 2017

Kategorie: Aktuelles

 

Bewegung, Erinnerung und gute Stimmung

Erstmals führten wir unsere Flurwanderung im Herbst durch, und hatten Glück mit dem Wetter. Je weiter wir uns dem Ziel näherten, desto schöner wurde es! Und natürlich spielten die alten Flurnamen ihre Rolle. Am Beginn der Wanderung erlebten wir den Köttmannsdorfer Bach als scharfe Trennlinie...

 

Bilder: V.W.

...zwischen Sonn- und Schattseite, rechts im Steilen der Schatten (V`sovje/Schattseiten), links die Wiese im Sonnenschein (Pusovje/Sonnseite).
Andere Flurnamen erinnerten wiederum an die Besitzungen der Hollenburger Feudalherren (z.B. Hrofova huta), die über 700 Jahre die Geschichte in dieser Gegend dominierten. Auch ein unscheinbares Holzkreuz, in der Nähe der »Studena« erinnerten an das schreckliche Schicksal der letzten »Hexe« Barbca, die von den Herrschenden für vieles Ungemach (Hungersnöte, Unwetter u.a.) verantwortlich gemacht und hingerichtet wurde.
Nicht uninteressant war, das ein Teil des Weges, den wir gingen, schon zur Zeit der Römer »seinen Dienst machte«. Zwischen Preliebl und Göriach öffnete sich der Blick und wir begaben uns - die Bundesstraße querend – ans Drauufer. Von dort hatten wir auch einen guten Blick zur ehemaligen »Rožani-Keusche«, die knapp unter den Felsabbruchen unter Preliebl stand. Dort erinnerten wir uns der tragischen Geschicht der Familie zur Zeit des Nazifaschismus. Zwei Söhne (einer von ihnen kehrte nie mehr von der Front zurück) waren bei der deutschen Wehrmacht. Ihre Eltern Georg und Maria wurden 1943 ins KZ deportiert, da sie Widerstandskämpfern Nahrung gaben. Zurück blieben drei minderjährige Kinder (6, 10 und 14 Jahre alt), die auf eigene Kraft gestützt die karge Landwirtschaft weiterführten.
Der notwendige Blick in die Vergangenheit war ein Teil der angenehmen Wanderung, die freundliche Bewirtung mit Getränken für alle Teilnehmer im Hause »Pintar« war dann die positive Überraschung, bevor wir durch steiles Gelände wieder auf die Anhöhe von Preliebl/Preblje kamen, wo es dann beim Haus Maček einen angenehmen Abschluß der Wanderung mit einem ausgezeichnetem Picknick gab.

v.w.